Entstehung und Entwicklung der Ilfelder Feuerwehr

Die „Freiwillige Feuerwehr Ilfeld-Wiegersdorf“ begeht am 3. Oktober 2025 mehrere runde Jubiläen, vom „Ilfelder Heimatmuseum“, möchten wir gratulieren und die Entstehungsgeschichte dieser den Lesern nicht vorenthalten: Bernhard Julius von Fumetti war ein deutscher Verwaltungsjurist und 1869 bis 1900 Landrat des Kreises Ilfeld. Unter ihn wurde im Flecken und Stift 1877 ein Rettungsverein und anschließend ein Feuerwehrverband, als Vorläufer der Feuerwehr eingeführt der sich als sehr nachhaltig erweisen sollte.

Als erstes entstand schon vor ihm 1845 ein sogenanntes Spritzenhaus zwischen der Fleckenskirche und dem Eingangstor des Klostergeländes. Das Feuerlöschwesen ist ab 1872 in der Weise geregelt, das das Stift die Geräte einschließlich Spritzenwagen und der Flecken die Mannschaft zu stellen hat. Die Bespannung der Spritze ist Aufgabe des Stiftsgutes. Der erste bekannte Großbrand im Ilfelder Tal entstand im Dezember 1878, als die Parkettfabrik Carl Schulze in Flammen stand und nur das Wohnhaus gerettet werden konnte. Es waren die Feuerwehren aus Ilfeld. Niedersachswerfen und Nordhausen im Einsatz. Nach Abriss des Saigerturms 1865 befand sich das 2. Spritzenhaus auf dem Grundstück der ehemaligen Familie Dr. Blumenthal unterhalb der Doktorklippe. Dieses Spritzenhaus wurde in den 90-ziger Jahren durch Lutz Ibe abgerissen.

Wenn man sich vor Augen führt mit was für einer Technik unsere Vorfahren der Feuersbrunst entgegnen konnten, ist man froh heute solch eine Ausrüstung zu haben, die fast allen auch neuen Herausforderungen gewachsen ist.

Historisches, handkoloriertes Gruppenfoto: rund ein Dutzend uniformierte Feuerwehrmänner in hellen Jacken und Helmen, mit Lederkoppeln, Äxten und Werkzeugen; Studioaufnahme – einige sitzen, andere stehen, einer liegt vorn auf einem Teppich (um 1900).
Gründer der Freiwilligen Feuerwehr Ilfeld 1885. Von links stehend: Hermann Bornemann, Fritz Libau, Carl Hoppe, Carl Schulz, W. Schüler, Carl Hans. Sitzend: Links Ernst Beckmann, G. Stadelmann, Robert Schemm, Witschel, Herbohte. Vorn: Hermann Böttcher (nachchlorierte zeitgenössische Aufnahme)

Um 1900 (vor 125 Jahren) gründet sich aus dem Rettungsverein die „Freiwillige Feuerwehr zu Ilfeld“ (ab 1949 dann Ilfeld-Wiegersdorf) und gab sich zwei Jahre später ein Statut. Die Klosterkammer Hannover überlässt im Februar 1904 der Gemeinde Ilfeld eine Parzelle mit dem darauf stehenden damals neuen 3. Spritzenhaus neben der Kirche mit sämtlichen stiftischen Feuerlöschgeräten zum Eigentum unentgeltlich. 1908 hat die freiwillige Feuerwehr bereits 60 Mitglieder.

In Wiegersdorf entstand 1935 bis 1949  auf dem Wisselbeerasen ebenfalls ein Spritzenhaus mit Schlauchturm. Dieses existiert nicht mehr. Geplant war in den 1950-ziger Jahren ein nach dem Zusammenschluss der Gemeinden Ilfeld-Wiegersdorf der Anbau und Aufbau eines Stockwerkes auf dieses vorhandene Ilfelder Spritzenhaus.  Realisieren, wurde aber nur ein hinterer Anbau zur Unterbringung des neuen Feuerwehrautos. Es wurde 2021 durch die Gemeinde verkauft.

Inzwischen steht der Freiwilligen Feuerwehr seit dem Jahr 2000 (25 Jahre) an der Schröterstraße ein ganzes Grundstück zur Verfügung mit einem neuen Multifunktionsgebäude. Derzeit kann die Einsatzgruppe Ilfeld/Wiegersdorf auf 27 aktive Mitglieder zurück greifen, davon fünf Frauen und 22 Männer. Die in Ihrer Freizeit ehrenamtlich allen Bürgerinnen, Bürgern und Besuchern der Gemeinde Harztor und deren Ortsteilen helfen. Zu unserem Einsatzgebiet gehörten unteranderem, eines der größten Waldgebiete Thüringens, zwei Bundesstraßen, zwei Alten- und Pflegeheime, ein Wohnheim für psychisch Kranke und ein Solarpark mit über 24000 Modulen.

Die Jubiläen werden am 3. Oktober mit einem Festumzug gefeiert, der um 11 Uhr am Sportplatz in Wiegersdorf beginnt und in der Schröterstaße endet.

Ihr Ilfelder Heimatmuseum

Achtung! Die IG Heimatmuseum bittet die Leser bei zukünftigen Haushaltsauflösungen an das Ilfelder Heimatmuseum zu denken. Wir sind in der Lage historisch wertvolles mit besonders starken Bezug zu unserer Region ob Bilder, Literatur oder Gegenstände als Exponat aufzukaufen bzw. zu überlassen. Im Voraus vielen Dank