Ilfelder Heimatmuseum: Erfolgsgeschichte Combino

Das Ilfelder Heimatmuseum widmet sich in einer Beitragsreihe einem herausragenden Beispiel moderner Technikgeschichte aus unserer Region: der Hybrid-Stadtbahn „Combino Duo“, die seit über 20 Jahren das Stadtgebiet Nordhausen mit den Ortsteilen Niedersachswerfen und Ilfeld verbindet.

Die Entwicklung dieser besonderen Bahn war das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen den Verkehrsbetrieben Nordhausen (VBN), der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB), dem Nordhäuser Unternehmen IMG Electronic & Power Systems und Siemens Transportation (heute Siemens Mobility), dem Hersteller der Combino-Baureihe.

Eine Straßenbahn der Tram-Linie 10 im Bahnhof von Ilfeld

Das Besondere am Combino Duo ist sein Hybridantrieb, der sowohl den Betrieb mit Oberleitung als auch unabhängig davon ermöglicht. Damit wurde erstmals in Deutschland eine Stadtbahn geschaffen, die elektrisch durch die Stadt fährt und im Überlandbetrieb ohne Oberleitung weiterfahren kann – ein Meilenstein für die Verbindung von Stadt- und Regionalverkehr.

Nach mehreren Jahren intensiver Entwicklungsarbeit wurde die Bahn 2004 feierlich der Öffentlichkeit vorgestellt. Seitdem ist sie auf der Linie 10 täglich unterwegs und gilt heute als Symbol erfolgreicher regionaler Kooperation und technischer Innovationskraft.

Zu den maßgeblichen Initiatoren zählen Horst Raber, damaliger Geschäftsführer der Stadtwerke Nordhausen, sowie Otto Brandt, Gründer der IMG und ehemaliger Direktor des IFA-Motorenwerkes. Für die technische Umsetzung zeichnete federführend Josef Jahn (ehemals Geschäftsführer der Nordhäuser Fahrradwerke) gemeinsam mit Sven Gebhardt und Gunther Schmidt verantwortlich. Nachdem Raber die Stadtwerke verließ, übernahm Arndt Forberger(ehemals Technischer Direktor im Fernmeldewerk und bekannter Wacker-Fußballer) die Leitung der Projektarbeit.

Mit der Inbetriebnahme des Combino Duo begann in Nordhausen ein neues Kapitel nachhaltiger Mobilität – und zugleich eine Erfolgsgeschichte, die heute weit über die Grenzen der Region hinaus als beispielhaft gilt.

Der Beitrag wurde verfasst von Gerhard Hoßbach, ehrenamtlich für das Ilfelder Heimatmuseum tätig, ehemals Entwicklungsleiter und Geschäftsführer der IMG.