Am vergangenen Montag fand in der Kirche St. Georg in Neustadt die traditionelle und gut besuchte Martini-Andacht statt. Seit vielen Jahren ist der Abend zu Ehren des heiligen Martins eine gelebte und beliebte Tradition im Ort. In diesem Jahr gab es dazu noch eine Premiere: Erstmals wurde die Andacht von Danika Zapp gehalten.
Danika Zapp ist Lehrerin an der Evangelischen Grundschule Nordhausen und in diesem Jahr wieder in ihre Heimat gezogen. Danika Zapp studierte in Erfurt zunächst Grundschullehramt und war dann noch viel weiter in der Welt unterwegs. Sie arbeitete ein halbes Jahr in Kenia an der German School Nairobi, einer deutschen Auslandsschule, in der Kinder in deutscher Sprache lernen. Nach Abschluss ihres Lehramtsstudiums und bereichert von den Erfahrungen und der Natur in Kenia, kehrte Danika Zapp in diesem Jahr zurück in ihre Heimat. An der Evangelischen Grundschule übernahm sie dann die Klassenleitung einer ersten Klasse und sagt: „Ich freue mich so, dass ich an der Grundschule in Krimderode unterrichten kann, denn ich wollte unbedingt für die Evangelische Schulstiftung arbeiten, da mir das Konzept so gut gefällt … und ich habe schon viele Andachten in meiner Lehrtätigkeit übernommen“. In ihrer Heimat jedoch hielt Danika Zapp bisher noch keine Andacht, weshalb das Martinifest in Neustadt auch für sie eine Premiere war. Inhaltlich stand in ihrer Andacht die Geschichte des heiligen Martins im Mittelpunkt, die von einem Mann erzählt, der seinen Mantel mit einem Bettler teilte und die Erklärung gibt, warum neben der Kirche im Ratskeller Neustadt festlich Gänsebraten gegessen wurde.

Die Andacht von Danika Zapp wurde unterstützt von Luise Bauerfeld und Annette Bauersfeld und musikalisch untermalt von Jana Lenz und ihrer Familie. Nach der Andacht zogen die Kinder dann mit ihren bunten Laternen, begleitet von den Erwachsenen nach draußen auf den Kirchhof. Dort gab es für jedes Kind eine leckere Martinibrezel, die freundlicherweise die Konditorei König gebacken hatte.
Anschließend folgte der musikalisch begleitete und von der Feuerwehr angeführte Laternenumzug durch den Ort. Vom Kirchplatz aus ging es entlang der Burgstraße mit den schönen Fachwerkhäusern vorbei an der Lungenklinik bis hin zum Hospiz „Haus der Geborgenheit“. Dort hielten die Kinder und Erwachsenen inne und hörten eine kleine musikalische Darbietung für die die Hospizbewohner. Danach führte der Laternenumzug noch einmal quer durch den Ort und endete am Platz vor der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt/Osterode, wo ein kleines Grillfest vorbereitet war. Es gab Würstchen und Waffeln, Crêpes und Getränke, ein Lagerfeuer und wieder Musik. Viele blieben, redeten, aßen, die Laternen leuchteten und die Kinder durften ausnahmsweise etwas länger aufbleiben als an einem gewöhnlichen Montagabend.
Text und Foto: Dr. Uta Sophie Halbritter


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